Serie 2025 - HOPPER TRIFFT WARHOL

Die Fotografien entstehen im Grenzraum zwischen Street Photography, Malerei und Plakatkunst. Sie greifen die dokumentarische Tradition der Street Photography auf – Menschen im öffentlichen Raum, beiläufig, ungestellt – und brechen sie zugleich radikal. Wo klassische Street Photography auf Authentizität und Schnappschuss setzt, wird die Szenen durch intensive Farbverdichtung, klare Flächen und den distanzierenden Bildausschnitt transformiert. Die Realität erscheint wie ein Traum, die Banalität wie ein Filmstill.

Bildserie 2025 - 

L´estate dietro la finestra

Die Serie L’estate dietro la finestra arbeitet mit einem starken Motiv: dem Blick durch das Fenster. Dieses Bildprinzip schafft Distanz, markiert die Grenze zwischen Beobachterin und Szene, Innen und Außen, Teilhabe und Ausschluss. Die Betrachter*innen sehen eine bunte Welt aus Himmel, Sand und Meer – eine Bühne, auf der Menschen zu Haupt- und Nebenfiguren werden. Bewegung und Stillstand fallen ineinander: die flüchtige Geste, das zufällige Warten, 

erstarrt wie in einem Gemälde.

Die Farbigkeit, fast plakativ übersteigert, verweist auf die Bildsprache von Werbeplakaten oder Urlaubskatalogen. Doch statt Leichtigkeit zu feiern, öffnet sich eine ambivalente Welt: eine „Barbie-Realität“, die Freude verspricht, aber Distanz und Künstlichkeit verrät. Die Nordsee, als Schauplatz deutscher Ferienkultur, wird in eine italienisch 

anmutende Szene verwandelt – poster di vita quotidiana di tedeschi in vacanza. Italien erscheint hier nicht als Ort, sondern als Idee, als Bild, als Projektionsfläche: ein Versprechen von Sonne und Dolce Vita, das sich in grellen 

Farben selbst entlarvt. 

So entwickeln die Arbeiten eine Traumästhetik: Sie wirken vertraut und fremd zugleich, realistisch und surreal, wie Szenen aus Jacques Tatis „Vacances de Monsieur Hulot“. Die Figuren bewegen sich durch eine Welt, die wie ein Bühnenbild wirkt – präzise komponiert, und doch zufällig entstanden.

L’estate dietro la finestra ist damit mehr als eine Serie über Urlaub. Es ist ein Nachdenken über Sehen und Gesehenwerden, über die Maskerade von Konsum und Freizeit, über die Fragilität von Identität im Übergang. Und zugleich ein Fest der Farbe, des Lichts, der Leichtigkeit – als ob hinter jedem Bild das Meer rauschen würde. 

C. Feichtinger

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